Die lange Nacht von Biel

DER LAUF

Am 15.November 1959 wurde der erste 100km Lauf in Biel von Hans Ruch in einer Zeit von 13:45h gewonnen. Der Lauf von Biel gilt als DER Klassiker und startet jeweils Mitte Juni an einem Freitag Abend um 22.00 Uhr, geht über eine große Runde und hat ein welliges Streckenprofil.  Ab Kilometer 55 bis 65 läuft man auf dem Emmendamm, dies ist ein steiniger Damm mit einem dünnen Single Trail, welcher einem die Hoffnung auf Schmerzlinderung für immer nimmt.. Hier haben Könige gelitten 😉

Ich habe ihn gemacht und lieben und hassen gelernt…..

Warum wollte ich diesen Lauf absolvieren? Zum Einen hat mich mein Kollege Andi inspiriert. Ich habe ihn 2008, als er den Lauf gemacht hat, mit dem Fahrrad zusammen mit Reto begleitet. War ein Riesenerlebnis. Noch im Bus auf der Heimreise planten wir den New York Marathon – und der Bieler blieb immer irgendwo bei mir in Gedanken “hängen”. So entschied ich 2012 mich auf den Bieler vorzubereiten. “Biel läuft man nicht einfach mal so an einem schönen Abend”….Ich war mir sehr wohl bewusst, dass ein 100er was ganz besonderes ist. Zumal ich auch das Leiden meines Kollegen von 2008 noch genau im Gedächtnis hatte (1 Woche Krücken nach dem Lauf..). Somit hiess es Training, Training, Training. Im April – Mai lief ich an drei Wochenenden hintereinander 40km. Zwei Wochen vor dem Lauf lief ich einen 50km Trainingslauf, eine Woche vorher einen 40km.

Nicht erwähnenswert, dass ich dadurch praktisch keine anderen Hobbies mehr hatte…(und auch bald keine Kollegen mehr 😉 )

Monatsplan vor dem Lauf:

Mal ein «kleines» 50km-Trainingsläufchen von Rappi nach Meilen am Sonntag:

Strategie:

Da ich wusste, dass ich den Bieler nicht “durchlaufen” kann, entschied ich mich für die Strategie: 30km Laufen, 5km Gehen, 20km Laufen, 5km Gehen, 20km Laufen, 5km Gehen und zum Schluss noch 15km Laufen. Auch die Ernährung (welche zu 100% flüssig war – Sponser) wurde genau eingeteilt. Um nicht von den Streckenposten abhängig zu sein, führte mein Begleitvelo “Sponser Competition sowie die Booster (Ultra Pro von Sponser / 1670cal pro 100ml) mit sich. Ging mein Plan auf? Ich konnte den Lauf in 12:26h finishen und war am Schluss wohl erschöpft, hatte aber einfach nur müde Beine. Weder Blatern noch Verletzungen trübten den folgenden Tag. Die Planzeit war rund 20min tiefer geplant gewesen. Rechnet man das Schwatzen und die Stops zum Trinken mit ein – ich glaub’, ich bin genau in die Zeit reingelaufen. Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich am Anfang eher schneller unterwegs war. Ich bin den Samstag den ganzen Tag auf den Beinen gewesen, wir haben grilliert (danke Andreas!) und ich hatte am Sonntag das Gefühl, ich wäre wieder fähig gewesen, Joggen zu gehen.. Zum Glück habe ich das aber nicht probiert – wahrscheinlich wäre ich tod umgefallen 😉

Ein kleiner Zwischenbericht bei Kilometer 64:

Bei Kilometer 65 habe ich meine Velobegleitung 2 (Doris) am Treffpunkt getroffen – Kleiderwechsel war angesagt – hatte «es bizzeli geschwitzt» in der Zwischenzeit 🙂

noch ziemlich fit und munter….

Einlauf bei Kilometer 100:

Sitzen ist ok – aber aufstehen ist eine andere Geschichte…..

Irgendwann gings dann wieder gut 🙂

Alles Locker (nach dem Erdinger Alkoholfrei)

Tolles Video von Richard, welches die Stimmung des Laufes sehr schön rüberbringt:

Am Schluss kriegt jeder ein Diplom 🙂

Weils ein Jubiläum war, wurden die Top-Läufer auf dem Shirt verewigt – und ups – bin scho es bizzli stolz:

Das Shirt werde ich nie waschen *stolzkuckentut*..